In der heutigen Zeit werden wir überall mit Informationen versorgt. Nachrichten, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Gesundheit, Boulevard und mehr – die Bandbreite ist so vielfältig wie die Informationen selbst. Egal ob im Internet, in Zeitschriften und Zeitungen, im Fernsehen und Radio aber auch durch Mundpropaganda – die Flut an Informationen, Neuigkeiten, aber auch Fake-News ist extrem.
Besonders für junge Menschen ist es nicht immer einfach, aufgrund der Masse zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden. Zwischen Fakten und sauber recherchiert oder bewusster Irreführung und Fake-News. Aus diesem Grund ist es wichtig, schon in jungen Jahren für dieses Thema zu sensibilisieren. Woran erkennt man Fake-News? Wie geht man vor, wenn Fake-News weitergetragen werden und was tun, wenn man systematisch mit falschen Informationen versorgt wird?
Die Aufbereitung von Informationen, die Prüfung bezüglich des Wahrheitsgehalts aber auch des allgemeinen Inhalts ist eine Aufgabe, die sehr umfassend ist. Hier muss bereits in der Schule damit begonnen werden, den richtigen Grundstein für die Aufnahme, Bewertung und Verarbeitung von Informationen zu legen. Besonders in Bezug auf das Erkennen von gezielt gestreuten Fake-News.
Sensibilisierung für das Thema
Im Vordergrund muss hierbei immer zuerst die Sensibilisierung stehen. Die meisten jungen Menschen müssen erst lernen, dass nicht alle Nachrichten, nicht alle Informationen und alle Inhalte der Wahrheit entsprechen.
Egal ob Social Media, Boulevard Zeitschriften oder Fernsehen und Propaganda-Materialien – die Gefahr, auf Falschinformationen zu stoßen, ist leider sehr groß. Und sie hat sich in den letzten Jahren noch deutlich erweitert. Wenn dieses Thema ganz gezielt im Kreise der Klassenkameraden angegangen wird, ist es deutlich leichter, die Sensibilisierung zu erzeugen, als im privaten Haushalt. Nicht immer sind es die Eltern oder Geschwister, die hier die richtigen Ansprechpartner sind. Deshalb muss von Seiten der Schule agiert werden, um dieses wichtige Thema korrekt anzugehen.
Möglich ist das zum Beispiel mit unterschiedlichen Tools, die bei der Recherche und Bewertung behilflich sind.
Faktencheck für den Einstieg in die Wahrheit
Jeder hat seine eigene „Wahrheit“. Doch es gibt Fakten und Tatsachen, die korrekt sind oder eben nicht korrekt sind. Und hier muss angesetzt werden, um eine ehrliche Meinungsbildung zulassen zu können.
Eine Nachricht und Information auf Wahrheitsgehalt zu prüfen, ist nicht immer einfach. Es sind viele Emotionen, die hier berücksichtigt, erkannt und letztendlich ausgeschaltet werden müssen. Besonders Fake-News arbeiten mit Emotionen und triggern die Nutzer dieser Informationen. Sie setzen bewusst auf Keywords, die für ganz gezielte Emotionen und für eine große Aussagekraft stehen. Deshalb verbreiten sich Fake-News auch so schnell, weil sie durch ihre klare Sprache und die Bedienung von speziellen Keywords und Triggern dazu beitragen, dass man ihnen Beachtung schenkt und die Informationen schnell weiterreicht, um sich mit anderen darüber auszutauschen.
Faktenfinder
Um zu checken, ob die Informationen tatsächlich wahr sind, können unterschiedliche Tools genutzt werden. Eines dieser Tools ist zum Beispiel Faktenfinder. Das Online-Portal wurde 2017 gegründet und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Thema Politik. Hier wird geschaut, ob es sich bei den jeweiligen Beiträgen um korrekte Aussagen oder um politische Propaganda, Halbwahrheiten, Gerüchte oder Lügen handelt. Die Tagesschau ist beim Faktenfinder federführend und sorgt dafür, dass vor allen Dingen tagesaktuelle Themen behandelt werden.
Faktenfuchs
Ein weiteres Tool nennt sich Faktenfuchs. Auch hier wird über Social-Listing das Internet immer wieder nach bestimmten Keywords abgefragt. Falschmeldungen, die aufkommen, können deshalb sehr schnell erkannt werden. Der Bayerische Rundfunk ist hier der Betreiber und konzentriert sich ebenfalls hauptsächlich auf tagesaktuelle News.
Correctiv
Ein drittes Beispiel nennt sich Correctiv. Hier wird über ein Online-Tutorial genau geschaut, was stimmt und was nicht stimmt.
Weitere Fake-News-Tools / Faktenchecker
Auch der Volksverpetzer, Mimikama und Newsguard sind weitere Tools, die genutzt werden können und die in Bezug auf Falschmeldungen und gezielte Provokation und Propaganda gute Hilfe leisten.
Prävention über die Schulen
Die Schulen müssen bei diesem sensiblen Thema viel in die Prävention investieren. Ist es den Schulen nicht möglich, mit den Schülern über dieses Thema zu reden, weil die Voraussetzungen dafür fehlen, zu wenig Informationen vorhanden sind und deshalb kein tatsächlich guter Workshop aufgebaut werden kann, lohnt es, unter anderem über die Berliner Landeszentrale für politische Bildung oder über die Verbraucherzentralen Hilfe anzufordern. Vor allen Dingen die Berliner Landeszentrale für politische Bildung hält ein sehr gutes Online-Angebot bereit, welches unter anderem Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt. Zudem lohnt es, sich mit anderen Schulen auszutauschen, um diesem wichtigen Thema ausreichend Raum zu bieten.