Viele Erwachsene, die bereits über 50 sind, bereuen, dass sie in der Kindheit oder Jugend kein Interesse oder keine Gelegenheit hatten, ein Instrument spielen zu lernen. Sie glauben, dass es nun zu spät ist und sie es nicht mehr lernen können. Das ist ein Irrtum. Es kann sogar vorteilhaft sein, im Alter noch mit dem Spielen eines Instruments zu beginnen. Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Es kommt lediglich auf die Liebe zur Musik und die Motivation an. Erwachsene, die mitten im Leben stehen und familiär sowie beruflich eingespannt sind, argumentieren damit, keine Zeit für ein Instrument zu haben. Es reicht bereits aus, täglich ungefähr 30 Minuten zu investieren.
Noch nicht zu alt für ein Instrument
Wer bereits im zarten Kindergarten- oder Schulalter gelernt hat, ein Instrument zu spielen, ist denjenigen, die erst mit über 50 damit beginnen, im Vorteil. Allerdings ist im Kindesalter nicht immer die Lust vorhanden. Wer bereits über 50 ist, trifft die Entscheidung aus Liebe zur Musik und aus der Lust heraus, etwas Neues auszuprobieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob er nur für sich selbst, in der Familie oder sogar in einer kleinen Band musizieren möchte.
Das gesamte Leben über ist das Gehirn anpassungsfähig. Liegen keine körperlichen Einschränkungen wie Tremor der Hände oder Lähmungserscheinungen vor, steht dem Spielen eines Instruments nichts im Wege. Beim Üben wird die Feinmotorik trainiert und gefordert. Wer sich noch mit über 50 dafür entscheidet, ein Instrument spielen zu lernen, ist motiviert und bringt die nötige Selbstmotivation mit, da er die Entscheidung von sich allein trifft und nicht von anderen beeinflusst wird.
Spielen eines Instruments als persönliche Bereicherung
Das Spielen eines Instruments bereitet Spaß und ist ein schönes Hobby. Es gibt aber noch weitere Argumente, die dafürsprechen, es mit über 50 noch zu erlernen:
- Training von Feinmotorik, Muskeln und Fingerfertigkeit
- Spielen hält geistig fit
- Stärkung des Selbstbewusstseins mit Erfolgserlebnissen
- neue Kontakte knüpfen, beispielsweise in der Musikschule oder in der Gruppe beim privaten Musikunterricht
- keine Langeweile
Wer ein Instrument spielen lernt, kann auch für andere eine Bereicherung sein, beispielsweise, indem er Freunden oder Familienmitgliedern ein Geburtstagsständchen spielt oder bei Familienfeiern musiziert.
Das geeignete Instrument finden
Die Wahl des Instruments hängt von den persönlichen Vorlieben ab, aber auch vom Schwierigkeitsgrad. Es kann frustrierend sein, wenn jemand, der noch über keine Vorkenntnisse verfügt und noch nie zuvor ein Instrument gespielt hat, sich noch für Geige, Harfe, Horn oder Oboe entscheidet. Enttäuschungen sind bei so schwierig zu spielenden Instrumenten einfach vorprogrammiert, sodass der Traum schnell zerplatzt. Es gibt aber genügend Alternativen.
Leicht zu spielen sind
- Blockflöte
- Mundharmonika
- Keyboard
- Ukulele
Auch Klavier, Saxophon oder Gitarre sind für den Einstieg geeignet. Bei der Wahl des Instruments spielen auch der Klang und der persönlich bevorzugte Musikstil eine Rolle. Wer sich für die Gitarre entscheidet, tut das mitunter, da er einen berühmten Gitarristen als Vorbild hat oder einfach ein bestimmtes Lied auf der Gitarre spielen möchte.
Möglichkeiten, ein Instrument spielen zu lernen
Das Internet ist voll von Online-Kursen und Material, vor allem für Gitarre, Ukulele oder Klavier. Für den Einstieg mit über 50 ist es jedoch besser, direkt bei einem Profi zu lernen und mit ihm Kontakt zu haben. Musikschulen bieten teilweise Kurse für Menschen über 50 an. Einzelunterricht wird ebenso angeboten wie Unterricht in der Gruppe. Wer sich noch nicht sicher ist, ob er tatsächlich ein Instrument spielen soll, kann mitunter an kostenlosen Schnupperstunden teilnehmen, die bei einigen Musikschulen verfügbar sind. Auch die Volkshochschule bietet einige Möglichkeiten für den Einstieg. Wer mehr Geld investieren möchte, findet auch Privatlehrer, die direkt ins Haus kommen.
Wie der Einstieg gelingt
Jeder Mensch lernt anders, das gilt auch für das Spielen eines Instruments jenseits der 50. Damit die Lust nicht verlorengeht und es nicht zur Frustration kommt, ist es wichtig, sich nicht zu überfordern. Musiklehrer halten nützliche Tipps bereit. Sie unterstützen ihre Schüler und helfen ihnen, ihre Technik zu verbessern. Das eigene Lernen können sie ihnen jedoch nicht abnehmen.
Es reicht bereits aus, täglich 30 Minuten zu spielen. Noch besser ist eine Stunde am Tag. Um motiviert zu sein und die ersten Erfolgserlebnisse zu haben, werden zuerst leicht zu spielende Musikstücke gewählt. Nicht immer sind Notenkenntnisse erforderlich. Bei verschiedenen Instrumenten wie Gitarre oder Ukulele können Menschen ohne Notenkenntnisse Tabellen und Zahlen nutzen. Die Erfolge sind dann am größten, wenn das Üben in die tägliche Routine integriert wird, beispielsweise nach Feierabend oder nach dem Abendessen. Ganz wichtig ist, dass sich Einsteiger nicht von Niederlagen ausbremsen lassen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist Geduld.